Senioren-Weltmeisterschaften 2017 in Daegu, Südkorea: Zwei 65-er Weltrekorde waren die Höhepunkte der Gehwettbewerbe in der Halle von Daegu. Heather Carr, Australien, istCarr, Heather jetzt in der W67 bei 16:57,96min. über 3000m in der Halle angelangt. Der Mexikaner Jose Luis Lopez Camarena schaffte die Strecke in sagenhaften 14:17,97min.! Der Jahrgang 50!

Insgesamt gab es 19 Hunderter bei der WM. Gesamt große Leistungsunterschiede. Leider zeigen nur 132 Teilnehmer, dass zumindest bei den Hallenwettbewerben die Ideen des Einbeziehen der nationalen Walkingbewegung nicht funktionierten. Von 13 „Volksgehern“, die sich trotzdem aufs Tartan trauten, erreichten nur zwei Athleten das Ziel. Leider. Das treibt natürlich auch die Disqualifikationsquote hoch, auf über 17%. Aber! 11 der 23 Disqualifizierten sind (diese) Koreaner. Aus Europa wurde nur ein Spanier disqualifiziert, was zeigt, es gab KEINEN HEIM – BONUS. Hoch interessant, wie das nun bei den Straßen-Wettbewerben über 10km! mit dem bedeutend höherem Anteil an Koreanern funktioniert wird? Will man die (fast) alle disqualifizieren?

Das z.T. hohe Niveau ist bei unserer Übersicht in der GEHSPORTWELT schon dargestellt. Bei den Frauen fehlten, wie erwartet und befürchtet, einige Leistungsträger besonders aus Europa. U.a. keine Medaillen in der W35! Nur 48 weibliche Hallen-Geher. Bei den 11 AK der Männergingen nur die Titel der M60, M75, M80 und M85 unter 100 Punkten weg. Hinter dem Überflieger Camarena, Mexico, überzeugten vor allem: M55, de los Angeles, Mexico, Brenes, Costa Rica, M50, Perianez und M40, Alvarez, beide Spanien mit tollen Siegen. Und der Zweite der M65, Ian Richards, Großbritanien, muss hier auch noch unbedingt erwähnt werden! Nicht nur, weil der 68-Jährige mit 15:00,69min. knapp eine Traummarke verfehlte und „Nur“ Zweiter seiner AK wurde.

Deutschlands Teilnehmer kamen auf 100% Medaillen-Ausbeute! Die einzige Starterin, Uschi Klink, Groß-Gerau, schaffte es in der W70 auf das Podest. Mit ihrer guten Leistung von 20:51min. ging sie in den 80-99 Punktebereich. Gratulation. Wir haben uns erlaubt, das Protokoll speziell für das Gehen hier neu zu erstellen und stellen es hier allen zur Verfügung.

Protokoll:  —> 170319 Daegu 3000m

Vielleicht bin ich hier einer falschen Einordnung aufgesessen? Oder die IAAF bringt Klärung,Maria Sanchez3 wenn man das Protokoll von Monterry auf ihre Seite setzt? Obwohl? Die schreiben ja „zur Sicherheit“ immer ohne Geburtsdatum. Und die stolze Maria, die wir letzte Woche in Ciudad auf Platz 7 bewunderten, ist nicht diese Maria…? Diese Maria Guadalupe Sanchez Gomez Sanchez1kenne ich noch vom Grand Prix in Eisenhüttenstadt !!!, als die heute 40-Jährige bereits 1999 starke 43 Minuten über 10km schaffte. Eine 1:30-Geherin der ersten Stunde. Dann 15 Jahre nichts, um 2017 wieder aufzutauchen? Das wäre stark! Bereits diese Zeilen wert. Aber da können wir All-Access nicht ganz vertrauen. Denn die heute 40-Jährige ging laut IAAF 2000 in Valensbaek schon 1:30h? Also…? Bestzeit, La Coruna 2016? Und schlechter als Bestzeit 2000? Geht nicht.Sanchez2Und wer ist diese Sanchez? Die gestern in Monterry plötzlich wieder mit 1:35:08h mit Platz 4 aufwartete. Nachdem sie als eine talentierte U20 von 2014 plötzlich zwei Jahre im Nirwana kampierte? Krank? Wir wissen es nicht. Wir könnten uns durchaus vorstellen die 2016-er und 17-er Leistungen von Maria Sanchez gehören hier zu dieser Maria Sanchez ? Denn auch im offiziellen Protokoll von Ciudad vorige Woche finden wir jetzt keinen Beweis, dass es diese Sanchez Gomez war! Dort steht ein anderer VIERT-NAME, der allerdings bei der IAAF fehlt – vollständig: Maria Guadalupe Sanchez Magana… , so viel zu unserem kleinen Ausflug zum „Who is who?“. Wenn die 21 1/2-Jährige eines Tages mal eine Medaille holt, werden alle angestellten Statistiker, Presse und wer noch…?… das Problem hoffentlich geklärt haben. Bisher fällt nicht einmal besagter Sack Reis in China um.

Das Gehsportland Mexiko richtete innerhalb von sieben Tagen zwei große Wettkämpfe der IAAF-Race Walking-Challenge 2017 aus. Am Sonntag fanden nun bei hochsommerlichen Temperaturen um 30 Grad im fast 600m hoch gelegenen Monterry 20- und 50km-Wertungs-Wettkämpfe in der von hohen Bergen umgebenen Millionenstadt – einem der bedeutendsten Industriestandorte Lateinamerikas – statt. Die Podestplätze (aus „Marcia dal Mondo“):170319 Monterry SiegerpodesteHier spielten einmal nicht die Zeiten die entscheidende Rolle. Bei diesen Bedingungen ging es eindeutig um Siege und die TOP-Platzierungen. Passend in die aktuelle mexikanische Strategie. Denn nach 20 Jahren relativer Ruhe (nach 1996-2015) besann man sich auf seine Stärken und schaffte in Mexiko schnell neue TOP-Bedingungen, die bereits 2016 in Rio de Janeiro mit der Silbermedaille durch Maria Guadalupe Gonzalez erste große Erfolge brachten. Diese Traditionen Mexikos im Gehen wurden Anfang der 60-er Jahre durch den polnischen Trainer Jerzy Hausleber begründet, der mit seinem besten Schützling, Jose1968 Mexiko OS Golubnitschi 1.33.59 -1s Pedraza Pedraza, 1968 in Mexico bei Olympia Silber über 20km holte. Das Bild zeigt ihn nur 1 Sekunde hinter Olympiasieger Vladimir Golubnitschi (UdSSR). Drei Tage später, beim Sieg unseres Christoph Höhne über die 50km, schrien die Zuschauer nur „Pedraza“… (da wurde der Doppelstarter noch 8.). Diesen Erfolg setzten später Daniel Bautista, 76 Montreal, Ernesto Canto & Raul Gonzalez, 84 Los Angeles, Carlos Merccenario, 92 Barcelona und Bernardo Segura, 96 Atlanta, in eine riesengroße Tradition um. Raul Gonzalez !! war es dann auch, der (bei Anwesenheit aller lebender Olympioniken) in einer großen Rede anläßlich der Challenge an all das erinnerte. Nicht umsonst trägt aktuell diese Veranstaltung den Namen von Jerzy Hausleber, dessen Name in Mexico verehrt wird und der als „Father of the mexican race walking“ bezeichnet wird. Mit seinen Aktionen hatte er nicht nur für Medaillen und Ansehen gesorgt. Er hatte damit vorher Hunderte „von der Straße geholt“ und ihnen nicht nur das Gehen beigebracht. Auch in etwa der selben Anzahl von Familien eine gewisse Sicherheit und Geborgenheit gegeben. Eine große Idee, nun aktuell (mit Finanzen) wiederbelebt. Zeigt reale Alternativen, wirkliche Möglichkeiten, auch in der heutigen Welt, auf. Unser allergrößter Respekt!

…unter dem vielen „Futsch“ und „Tschuh, tschuh“ der Sportschuhe schneller Geher, die in diesem ausdauerverrückten Land. Nun 2017 auch mit starker ausländischer Beteiligung im aktuell aufstrebendsten Gehsportkontinent Asien! 126 Männer und 54 Frauen kämpften um die Kontinentaltitel über 20km. Japan dominierte, mit Indien, Korea, Kasachstan und einigen (wohl zum Testen abgesannten) Chinesen? stellte sich ein breites Feld guter und schneller Athleten dem Starter. Für den 10.Platz bei den Männern mußte man unter 1:22h gehen bei den Frauen als Achte noch unter 1:36h. Es gewannen Wang Na, China, in 1:30:51h bei den Frauen und Daisuke Matsunaga, Japan, bei den Männern in 1:19:40h.NOMI Best

Mehr Leistungen in der GEHSPORTWELT…!

Und legen wir uns, gewohnt schon von Kobe und Huangshan, mit einer Cola (ja, es ist Fastenzeit!) leicht zurück zu diesem Genuß von den 20km der Männer:

1:19:40h     1. Platz   120 Punkte

1:20:04h    3. Platz   119 Punkte

1:21:58h   10. Platz   116 Punkte

1:25:08h  20. Platz  109 Punkte

1:26:26h  30. Platz   107 Punkte

1:31:43h  50. Platz     98 Punkte

1:38:06h 100.Platz    87 Punkte

Ergänzt durch zwei Deutsche im Hauptwettbewerb über 20km. Beide hatten die in der Nähe liegenen Hallenmeisterschaften Anfang März weggelassen, starteten gleich erfolgreich in die Freiluftsaison! Andreas Janker bestätigte allen als Edelamateur und M34 sein Ausnahme-Leistungsvermögen mit einer 1:28-er Zeit, Emilia Lehmeyer, PSV Berlin, pirscht sich weiter erfolgreich an die europäische Spitze bei den Frauen heran. Mit 1:35:29h und 108 Punkten170319 Lugano 03 verbesserte die 20-jährige Berlinerin nach tollem Andernach – Einstand 2016 ihre Bestzeit über 20km deutlich, beginnt die lange bestehende Lücke im Frauengehen Deutschlands seit der Zimmer-Seeger-Ära allmählich zu schließen! Eine ganz starke Leistung.

Es gab Jahre, da hatte man bei Starts in Lugano viel weniger Grün am Start gesehen. Nicht Trikot-Farben, nein, wir merken traurig, deutlich ausgedünnte Felder! Alle Wettbewerbe zusammen gerechnet, starteten gerade einmal 70 Sportler! Da wird keine weltbekannte Uferpromenade zukünftig gesperrt! Aber: Gewollt, denn man möchte und hatte! weltspitzenorientierte Felder. Gewagt, denn das Konzept führte zu Unterbrechungen in der Jahresfolge. Finanzen für eine Challenge? Nicht mehr vorhanden. Das Feld schrumpft auf die Substanz, verliert an Qualität. Dann Substanz ohne Masse. Auch wenn 20 Grad und Frühling locken. Zum Sport:

Das Ganze ergibt natürlich eine starke Qualitätsstufe. Zusammengefaßt, 70 Starter aus 22 Ländern mit 40 Leistungen 100 und mehr Punkte. Starke Siegerpodeste! Männer: Platz 1-6 unter 1:23h innerhalb 1:36min., der Sieg geht nach Irland zu Alex Wright, 1:21:19h, 117 Punkte, Bestwert, vor Tom Bosworth, Großbritanien, 1:21:53h und 116 Punkte. Frauen: Das kleine Zehnerfeld geht unter 1:40h. Keiner kommt an 1:30h heran. Brigita Virbalyte, Litauen, siegt in 1:32:17h, 114 Punkte. Schon kommen wir zum Nachwuchs. Zu unserer besagten Überschrift! In der M U20 fand Leo Köpp, LG Nord Berlin, trotz bemerkenswerter 41:29 (113 P.), 2.Platz über die 10km einen Bezwinger im U18-Chinesen Yao Zhang, der beeindruckende 125 Punkte mit seinen 41:14min. erging. In der W U20 schaffte Zhenxia Ma, China, unangefochtene 45:28min. (113 P.). Mit Abstand, aber ebenso unangefochten und mit starker Zeit folgte Teresa Zurek, SC Potsdam, in 46:26 (110 P.) auf dem 2.Platz. In der W U16 kam Mathilde Frenzl, Hallesche LF, ebenfalls auf den 2.Platz. Über 5km hinter Chen He, China, 24:41 (103 P.) schaffte sie 25:59min. (95 P.). Positiv im weiteren Kampf mit den Chinesen, die wir nun nicht mehr nennen, absolvierten: Julia Richter, 4. in 48:13, Niklas Richter, 6. in 46:00, Jakob Schmidt, 8. in 46:48, alle SC Potsdam und Johannes Frenzl, Hallesche LF, in 49:59min. diesen für sie wichtigen internationalen Vergleichs-Test.

Best ofDas sind die Topergebnisse der französischen Meisterschaften, hier ein Ausschnitt aus170312 La Roche der umfangreicheren Darstellung in der Gehsportwelt. Was treibt uns zu dieser Extra-Berichterstattung? Es sind nicht die durchaus unterschiedlichen Berichte zu Weltstar Yohann Diniz aus Reims. Da zusammengefaßt: Yohann hatte nach einer Verletzung auf einen Start über 50km verzichtet und stellte sich dem Starter bei 20km. Hier war er dann mit dem späteren Sieger Kevin Campion unterwegs, siehe Bild. Da gab er plötzlich bei 7km auf und machte so den Weg frei für den späteren Sieger. Es sind auch nicht die anderen Sieger oder das Gesamtpaket. Immerhin 24 Leistungen mit 100 und mehr Punkten oder die freizügige Startmöglichkeit für die Ausländer bei den Meisterschaften. Alles mehr oder weniger „normal“.

Brochot, PatriceNein, es ist dieser so unscheinbar wirkende „kleine Mann“, dessen Bild ich mir hier von seiner „facebook-Seite“ geborgt habe. Es ist Patrice Brochot aus dem Süden Frankreichs am Rande der Pyrenäen. Ein lieber Gehsport-Freund, ein großer unerreichbarer Gegner in meiner Altersklassse. Ich weiß also, was er leisten kann  und ich weiß auch, was ich leisten muss, um eine bestimmte Zeit zu erreichen. Zum Beispiel das große Traumziel aller über 65-Jährigen! Einmal im Leben unter zwei Stunden über 20km Gehen!

Patrice Brochot war einer von 33 Männer-Startern bei den 20km-Meisterschaften am Wochenende in La Roche sur Yon. 170312 Patrice BrochotDort belegte er den 28. Platz. Erwähnenswert? Jaaaaa! Denn seine Zeit ist sooo beeindruckend.

  1 Stunde

  48 Minuten

   2 Sekunden.

Nicht umsonst erhält er dafür von uns 114 Punkte. Angemessen? Eigentlich hat so eine Leistung noch mehr Punkte verdient. Für mich ist er damit der Mann des Tages, dieses Wettbewerbs. Bei Platz 28. Mein Respekt! Oder…?

Und obwohl Patrice damit gefühlte Lichtjahre von mir entfernt ist, freue ich mich heute schon auf unseren gemeinsamen Start in Aarhus, bei den Europa-Meisterschaften der Senioren. Auch aus persönlichem Respekt und meinem Mitgefühl für die außergewöhnliche Leistung.