Eine Woche ist nun schon vergangen, aber Podebrady steckt vielen unter uns noch in den Gliedern. Auf verschiedene Art. Hier auf der Seite ist noch nicht alles nieder geschrieben. Und manche Splitter sind noch nicht im Umlauf. Also ran und fertig machen, schreiben…
Zuerst wollen wir den wunderbaren Gehstil von Antonella Palmisano, Italien, gewürdigt wissen. Vom ersten Meter an in Führung liegend, war es eine Augenweide, ihr 1:27:57h lang über 20km lang zuzuschauen. Und obwohl sie doch bei Halbzeit schon deutlich führte, legte sie noch zu. Zweite Hälfte dann fast noch eine Minute schneller. Und im Ziel Interwievs und viele Autogramme…, von 7 bis 70…, sie erfüllte alle Wünsche und war an diesem Tag einfach nur „happy“.
Den männlichen Part über 20km übernahm unser Christopher Linke, Potsdam. Aber erst, nachdem er sich seine Gegner 2, 3 Runden „in Ruhe angeschaut“ hatte. Zum 10. Kilometer hin legte er dann los und ward bald nicht mehr gesehen…
Dafür wird er jetzt von der ganzen (Gehsport-) Welt als der Favorit für die WM in London gesehen. Wir drücken die Daumen und gehen davon aus, Christopher geht seinen Weg, so, wie er sich bereits auch schon öffentlich äußerte.
Die anderen drei Deutschen über 20km kamen nach ruhigem Beginn alle um die 40:45min. bei Halbzeit an, um dann doch auf der zweiten Hälfte abzubauen. Jonathan Hilbert ging Risiko bis km14 unter 4:10min. die Runde. Erst dann verließen ihn etwas die Kräfte, so dass er mit 1:24:43h das Ziel und Platz 27 schaffte. Ein Leistungsnachweis für den jungen Mann auf dem Weg zur U23. Für Nils Brembach, 2.Hälfte in 42:30 und Hagen Pohle, 42:50min. sprangen 1:23-er Zeiten,Platz 16 und 18 und dank Christophers Einzelsieg der wichtige 2.Platz im Team heraus. Ein Erfolg, aber Titelverteidigung knapp verpaßt.
Der dritte Platz bei den Männern ging etwas überraschend an Irland. U.a. mit dem bekannten 39-jährigen Altmeister Robert Heffernan in ihren Reihen! Der schob an diesem bedeutenden Tag sogar eine Art Doppelschicht in Podebrady. Betreute Robert – siehe Bild, der Mann in Grau! – doch den ganzen Vormittag seinen Kollegen Brendan Boyce bei dessen starken Gang unter 3:50h auf den 4.Platz über 50km. So blieb zum Glück etwas mehr Zeit für Roberts Vorbereitung.
Über 10km der männlichen U20 war dieses Mal nicht David Kuster, Frankreich (Nr. 215) der schärfste Gegner von Leo Köpp, LG Nord Berlin. Trotzdem stark gefordert, wurde Leo zu neuer Bestzeit von 41:08min. gezwungen! Nur von wem? Nur Zwei der besten Zwölf des Wettkampfes gingen keine Bestzeit. Das sagt schon viel. Es ging aber um viel mehr. Macht doch schon wieder eine neue junge Generation starker Geher auf sich aufmerksam, was sich in den Ländern national überall schon andeutete. Die Bestzeiten entstanden im Fight der gestandenen Jahrgänge 98/99 mit den 2000-ern. Denn Leo (hinter Shumik, Ukraine, Nr. 243, der Vierter wurde), siehe auch unser Bild, wurde von zwei erst 17-Jährigen ganz hart bedrängt! 41:19 und Silber für Mikita Kaliada, Weißrußland (Nr. 203) vor Lukasz Niedzialek, Polen, mit 41:28min., vor all den anderen Bestzeiten gehenden z.T. deutlich Älteren. Leo behielt immer den Überblick, versteckte sich oft und viel, um zum Schluß seine deutlich größere Erfahrung als seinen Trumpf auszuspielen. Ganz stark. Zurück zu den „Jungen“. 20 der 38 Starter kamen nicht mehr aus den Neunzigern! Neun davon sind sogar schon vom Jahrgang 2001! Und dort mischten unsere beiden Jüngsten, Jan Stramka, Erfurter LAC, Zweiter von links, PB 44:33 mit dem 20.Platz und Johannes Frenzl, Hallesche LF, (Nr. 217, Bester des) Jahrgang 2001!, PB 44:15 und 16.Platz ganz kräftig mit. Hoffen wir nun für alle auf einen kontinuierlichen, langfristigen Aufbau dieses Talente-Ansturms!
Da ging es bei den jungen Frauen taktischer zu. Weniger „junge Wilde“, nur 7 der 37 Starterinnen waren Jahrgang 2000, weniger Bestzeiten, viel Respekt vor den 10km und den Gegnerinnen.
Zu Dritt ging es in die letzte Runde, als Yana Smerdova, Rußland, das Tempo anzog und bis ins Ziel 9 Sekunden auf Meryem Bekmez, Türkei, Jahrgang 2000! heraus arbeitete. Nur drei weitere Sekunden Später folgte schon Teresa Zurek, Potsdam, als Dritte! Zu Teresa laufen schon Wetten, wann sie erstmals bei höchster Anstrengung wagt, ihren Mund zu öffnen? Wir sind gespannt.
So bleibt viel von Podebrady in Erinnerung. Geprägt von Optimismus, der auch schon beim Ergebnis der PanAm in Lima die Woche zuvor um sich griff. Nun wurde das Ganze von Podebrady getoppt! Auch zu Lima hatten wir schon von starken 16/17-Jährigen berichtet. Dort insgesamt 141 Starter mit 83 Hundertern (59%). Podebrady (ohne Rahmen-WK) bestritten am 21. Mai 223 Aktive, von denen 142 Sportler 100 und mehr Punkte schafften (64%). Wenn das nichts ist…