* Mit drei Wettkampfmöglichkeiten für Geher! Dieses Mal, EM, wieder in der gewohnten Reihenfolge, mit den Bahnwettbewerben zuerst. Deshalb kommen wohl einige erst zu den Straßenwettbewerbe? Letztes Jahr legte man zur Masters – WM in Schweden aus Teilnahme- und Kostengründen die 5000m auf der Bahn in die Mitte der WM-Tage, wohl um dem entgegen zu wirken?

* 2025 in Madeira standen die 5000m bereits am 10./11.10. an! Klar, nicht im Hauptstadion (wie immer?!), sondern in Camara de Lobos. Am 10, die Älteren M/W, am 11. die Jüngeren. Am 10. wollte ich schon „extra“ mit dem Berichen beginnen! Hätte ich es mal getan. Da war alles in Ordnung. Den 11.10. haben Verantwortliche, Athleten und auch ich als Berichterstatter nicht in so guter Erinnerung! Gleich mehrere Fehler und Fehlende, Frust pur! Nun habe ich alles von den 5000m ausgewertet und erfreue die Interessierten.

* Natürlich werde ich alle deutschen Finisher erwähnen. Mit 15 war die Anzahl ja nicht so groß. Dafür war mit 9 Medaillen die Ausbeute sehr ergiebig! Ansonsten? Wie immer alle Achtziger, als Masters und zumindest alle Goldmedaillen-Gewinner! Leider gab es keine Geburtsdaten und beim Ausdruck fehlten sogar alle AK – Platzierungen, die ich mir per Hand nachtragen mußte! Ich werde also mit diesen „START-AK“ bei den EM punkten müssen.

* Spannend, mit der extra Medaillenwertung unserer Masters schließen wir nun unseren ersten richtigen Bericht von Madeira hier ab. Die Einzelergebnisse werden ja, wie inzwischen bekannt von den Männern und den Frauen extra in je einem Bericht vorgestellt.

* Zum 1.Tag wurden die 3 Goldenen Deutschlands (Sigute Brönnecke, Renate Köhler, Helga Dräger) als unser großer Höhepunkt schon genannt. Der 2.Tag stand eindeutig im Rausch der Portugiesen, „zu Hause“ auf´s Gold! Und Joao Viera, M45 und Amaro Teixera, M35, Augusto Cardoso, M50 schlugen mit Ricardo Vendera, M40 im Wettbewerb der M35 -M50 gleich vierfach zu! Vorher hatte ja schon Pedro Martins, M55, zugeschlagen! Und Vera Santos, W40, holte innerhalb von 2 Stunden die 6.Goldmedaille, mit der Portugal nach den Bahnwettbewerben der Geher führt! Wir sind gespannt, wie es nun weiter geht?

* Es ist 21 Uhr am dritten Wettkampftag und die Probleme beginnen nun auch hier! In Madeira! Stundenlang war man „Out of area“. Die Athleten vor allem tun mir leid. Von hier ist ja das alles „einfach“ zu beobachten. Ich mache einfach nach Mitternacht weiter. Aber vor Ort?

* Es ist nun 23.30 Uhr und ich habe endlich alles zusammen. Die Listen der aller Wettbewerbe von heute sind nun endlich vollständig. Die letzte Änderung kam 21.28 Uhr, steht auf dem Ausgedruckten! Und eine fast vollständige der W35-45 wurde noch einmal geändert! Für Constanze Golles neue Zeit, nun deutlich unter 30 Minuten, ganz toll! Nur ich muß da alles noch mal tun, werten punkten etc.! Nun aber noch die vielen, vielen Info´s aufarbeiten und dann? Am Besten wäre, noch einmal von vorne beginnen… Na dann bis MORGEN!, nach dem Ausschlafen.

* Und davon geben wir so viele Zeiten wie möglich weiter! Es  waren nur 11 Teilnehmer. Aber jeder „produzierte“ drei Leistungen, die nach holländischem Eisschnelllauf-Prinzip summiert wurden. Wir listen von jedem zumindest eine Leistung in der Übersicht.

* Gesamtsiege schafften Luc Legon, GBR, mit 742 Punkten (je weniger um so besser) vor Edwin van Wijngarden, 845 Punkte. Anne van Andel, NED, siegte bei den Frauen mit 876 Punkten. Für die drei hier Genannten eine ideale Vorbereitung auf Tilburg, siehe Beitrag zuvor, den alle ja auch erfolgreich bestritten. Unser Bild zeigt alle beim 3000m – Start.

* Aufgrund der Bedeutung und der Aktualität ziehen wir das Internationale Gehen von Tilburg, eingebettet die Meisterschaften 35km Männer und 20km Frauen, erst einmal vor. Mein stärksten Eindruck der Veranstaltung gewann das Bild von der Siegerehrung der 35km Männer. Das Podest ist total mit deutschen Sportlern besetzt. Und das beim wohl allerletzten größeren Wettkampf über die 35km, nach einem kurzem Intermezzo im internationalen Leistungssport! * Die drei Deutschen, Erster, Karl Junghannß, der Sieger (der ja doch wieder zu seinem „Dorfsportfest“, leider sein O-Ton in der Thüringer Landeszeitung, wir berichteten, fuhr), im Schlepptau den jungen Jassam Abu El Wafa sowie einer unserer Masters aus Aachen, Mathias Holtermann, M44. Noch vor dem Meister der Niederlande, Edwin Wijngaarden, M48! Die 20km-Meisterschaft der Frauen gewann Anne van Andel in 1:48:21h, genau 28 Sekunden hinter der Siegerin Kylie Garreis von der LG Vogtland!

* Nach diesem für sie guten (Welt-) Abschluß über die 35km könnte das auch eine TOP-Vorbereitung auf die Weltpremiere über die Marathonstrecke am 25.10. in Zittau sein. Die 20 Tage Zwischenraum sind vielleicht sogar eine richtige „Erholungszeit“ dafür, oder?

* Die „erwünschten“ Daten lassen auf sich warten. Dann überbrücken wir einfach mit interessanten Daten aller Kontinente aus der Warteschlange. Wir fügen hier auch noch weitere Daten ein, um den September HIER abzuschließen:

* Am letzten Wochenende waren nach Marburg am 30.8. mal wieder größere Gruppen von Gehern in Deutschland unterwegs! Im schönen Lahr im Schwarzwald traf man sich zum 2. Philipp-Kramer-Gedächtnisgehen, im sächsischen Eilenburg rief das GEHERTEAM zum Gehercup der AK14 und 16.

* Ja, der langjährige Vorsitzende des badischen LV war Freund und Förderer des Gehsports. Ihm zu Ehren gehen seit 2024 wieder in Lahr ihre Runden. Schön ist der Leistungsgedanke! Hier drehen Elitesportler gemeinsam mit anderen  auch als Training ihre Runden. Gut so!

* Das GEHERTEAM hatte zur jährlichen „Prüfung“ des Nachwuchses gerufen! Unterschiedlicher können Wettkämpfe gar nicht ausfallen. Vergleiche „hinken immer“! Aber es ist schon erstaunlich, zwischen 19 und 42 Jahren fand niemand den Weg nach Eilenburg! Krasser geht nicht. Es bringt nur die Rolle unsere Außenseiterdisziplin in Deutschland deutlich zum Ausdruck. Ohne Bundestrainer, ohne Gemeinsamkeit, schade.

* Am Besten an Eilenburg fand ich ja den Sieg der Gastgeber in der Teamwertung! Auch wenn Wertungen vom Original „abgekupfert“ sind und somit weiterhin zur Spaltung und Fehlorientierung von Neulingen oder interessierten Quereinsteigern mit beitragen! Oder, zumindest NICHT FÖRDERN! Eilenburg bleibt positiv in all meinen Erinnerungen! Zu DDR- Zeiten ein TOP – Wettkampforganisator, nach der Wende, Heimstatt vieler Wettkämpfe des Geherpokals, aber bis zur Jahrtausendwende „eingeschlafen“. Vor 10 Jahren konnte ich die damals vorhandenen Widersprüche wegdrücken. An „forderster Front“ mitwirken, einen erfolgreichen Zweitstart der Eilenburger im deutschen Gehsport zu wagen. Darauf bin ich stolz und freue mich, daß sie das jetzt mit eigenen Kräften geschafft haben.

* Die Weltmeisterschaften von Tokyo 2025 sind Geschichte! Was sie dem internationalen Gehsport so gebracht hat, das werden wir sehen? Nun heißt es Abschied nehmen! Dabei gleich von zwei Strecken: ERSTENS! Den wenig geliebten 35km mit ihrem kurzen Harakiri-Höhenflug! Bevorteilen der 20km – Geher und Riesen-Leistungentwicklung in der kurzen Zeit des Bevorzugens dieser Strecke mit dem fulminanten Untergang durch die Kreation des Race Walking – Mixmarathon. Zum Glück auch aus der trainingsmethodischen Sicht gekanzelt, wird das zukünftig durch einen „Geher – Marathon“ ersetzt. Aber nur bei WM und Kontinentalmeisterschaften. Die „Langstrecke“ ist bei Olympia für lange Zeit (immer) verpönt. Dafür kommt die Sprint-Mix-Staffel in das Programm von Los Angeles 2028!

* Geschickt wird in die Hirne der Menschen folgende Mär „geimpft“: Mit dem Marathon-Gehen wächst so die Vergleichbarkeit mit dem „richtigen“ Marathon. Der Gehsport wird dadurch einen Aufschwung erleben! Was für ein Schwachsinn! Wenn man pragmatisch der Sache etwas abgewinnen kann, dann: Mit jedem Kilometer länger wächst auch der Unterschied der beiden internationalen Strecken (dementsprechend unterschiedlich im Talent, Ausrichten des Trainings etc,). Anders gesagt: Mit diesen 42km kommen wir den geliebten 50km wieder näher! Sowie den unterschiedlichen Anforderungen. WARUM DANN ABER DER RIESENUMWEG ÜBER 35KM & MIXMARATHON! Warum das kurfristige Handeln ohne Perspektive, ohne Tradition? Im Umkehrschluß der große Verlust der selbigen…? Und, ich bin Pragmatiker – siehe vorher!

* ZWEITENS: Und das ist viel erheblicher! Ich bin mit den 20km aufgewachsen. Seit Olympia 1960 mit 10 Jahren weiß ich davon. Die 20km sind (waren) auch Pfeiler in dem „normalen“ Wettkampfsport aller Staaten der Welt, Teil der Regionalen Meisterschaften, der Masters-Welt! Wie kann man als WA (ohne Kriterien über den zukünftigen Umgang der Streckenlängen 20km plus?, 21,1km festzulegen) bei bestehenden Kontakten und Zusammenarbeit mit der WMA ohne Vorschläge für den „normalen Wettkampfsport U18 bis M/W80“ ohne Empfehlungen/Abstimmungen etc. mit den 20km umgehen? Auch hier bin ich Pragmatiker! Natürlich wird die Geherpokal-Punkttabelle um die beiden Strecken ergänzt und schon in Zittau am 25.Oktober angewendet! Und natürlich werden wir vom GEHSPORTNETZWERK immer das Beste für unsere Sache geben! Aber, wie weiter? Ob bei bestehende Ausschreibungen 20km zukünftig 21,1km zusätzlich erfüllt werden (können), wissen wir auch nicht. Was ist mit den Masters? Oder wird jetzt gar alles umgestellt? Wie wäre es mit Viertelmarathon statt 10km? Was wäre der Sinn? Fragen über Fragen! Und keine Langfristigkeit bei Orientierungen. Was könnte das sein?

* Für mich ist das heute meine Art von Nachruf auf eine wunderbare Streckenlänge! Als Freund der 50km waren die 20km immer eine SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT! Das wuchs ja um so stärker, als man für 1976 in Montreal die 50km aus dem olympischen Programm nahm! Die damalige IAAF reagierte anders! Führte die erste WM der nicht-olympischen Disziplinen durch. Ein 50km-Geher, Wenjamin Soldatenko, wurde 1976 in Malmö, SWE, erster Weltmeister der Leichtathletik (1 Millionen-Quizfrage bei Jauch). Ich habe das alles im Original erlebt! Auch die SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT der 20km! Insofern ist das alles für mich heute ein Nachruf – als Pragmatiker!

* Was für ein verrückter Wettkampf! In so vielerlei Hinsicht. Man konnte förmlich diese „angezogenen Handbremsen“ riechen! Das eine Woche lang intensiv Aufgebaute (nach den Qualen über 35km) nicht durch die „plötzlichen Ergebnisse“, die jetzt Frauen (Starts: 7:30Uhr zu 9:56Uhr) erreicht hatten, wohl nicht mehr verarbeiten?

* So blieb anfangs alles im üblichen Rahmen. Nach 1km übernahm Dominik Cerny, SVK, die Rolle eines Vorreiters, turnte ein paar Meter vor der „Meute“ rum und verabschiedete sich locker mit Kamera – Winken bei 5km in 20:17min! Und auch „normal“ die Initiativen von Yamanishi, JPN und Bordier, FRA, obwohl es dann schon <4min/km wurde und man 10km nach 40:04min (2.Abschnitt 19:47!) erreichte.

* Allein die Platzverschiebungen, siehe auch folgende Tabelle, phänomenal und einfach unbegreiflich. Bordier, FRA, McGrath (Dominator km9 bis km13 und km16-km18,5) und Yamanishi, JPN, zeigten klar ihren Siegeswillen! Doch Bonfim, BRA, kurz bei km14 und ab km18,5 auch! Das äußerst deutlich. Zum km14 testete er das Feld mit 3:50min/km, „ließ sich anschließend zurückfallen“, knallte dann noch mal 3:36min/km19 und 3:34min/km vom 4. Platz (17s Rückstand) auf Platz 1 vor! Auch die Gehrichter ließen es zu, heute war heute er nun einmal der Beste! Meinen ganz großer Respekt verdient der Mut und die Entscheidung für zwei unterschiedliche Strategien beider Franzosen! O-Ton, Fernsehen: Dort „kommt EINER überraschend von der Kurzstrecke…“ ich hatte hier berichtet, warum Bordier sich die Rekorde von Diniz auf der Kurzstrecke vornimmt. Was beide über 20km an diesem Tag leisteten! Herausragend!

* Ja, Reporter waren heute nicht so gut wie vor einer Woche. Schade, sie fingen wieder mit bekannten Sprüchen über das Gehen an. 1x im Jahr damit beschäftigen und gleich Vorschläge machen. Besonders amüsant die Idee, bei jeder!!! gelben Kelle gleich 50 oder 100m Strafe zu gehen. Den Unterschied zwischen Kelle (Verwarnung als HINWEIS) und einen Antrag auf Disqualifikation will/wollen sie nicht begreifen. Das die „pitlane“ ein Fortschritt ist, denn nun müssen VIER Richter einer Disqualifikation zustimmen, nicht nur drei, wird nicht vermittelt, geschweige denn, begriffen.

* Diese Abschlußsätze sind für unsere beiden Deutschen. Sie haben sich gut „verkauft“, ordentlich! Leo immer kurz hinter dem noch erfahreneren Christopher, vielleicht doch 5% zu passiv, auf seine starke Endbeschleunigung vertrauend? Wir kommen zum Anfang der Beiträge zurück. Wie sehr hätte Leo sich gefreut, 1x im Leben unter 1:20h gehen zu können. Verständlich! Da beginnt die Weltklasse. Aber nach dem Vorerlebten war das für diesen Tag in Tokyo für 20km überhaupt nicht geplant (geschweige von noch möglichen Ressourcen in einem richtigen Team)! Mit seiner passiven Strategie ging es bis auf 35s an seinen Traum ran, heut für ihn! Und Christopher? Nach seiner persönlichen Zielstellung, maximal 8.Platz möglich, ist sein Abschneiden in Ordnung. Ich kann mir vorstellen, wie es in ihm aussieht! Nur zwei Plätze fehlten und 12 Sekunden besser wäre dann mit 1:19:59h auch die ganze Welt für ihn in Ordnung!