Bei den letzten Leichtathletik-Weltmeisterschaften der U18 im weit über 1600m hoch gelegenen Nairobi / Kenia konnten wir die kommende Gehsportgeneration bei ihrem Jahreshöhepunkt erleben! Die besten 16/17-Jährigen werden nach 2020 in Tokio unsere schönen Ausdauerdisziplinen bestimmen. Ob die drei Medaillengewinner dann dabei sind, das steht nicht fest. Aber bereits heute gehen sie für immer in die LA-Geschichte ein, Zhang mit dem Event-Rekord der U18, Ilkaev als der Athlet ohne Ländernamen und Ndigiti mit der ersten Gehsportmedaille (internationale Höhepunkte) für Kenia!
Doch es lohnt, weiter und mehr über die NEUE GENERATION zu schreiben, die aktuell mit höherem technischen Risiko (resultierend aus dem Boxenstopp) entwickelt wird und sich auch den zukünftigen Aufgaben nach den beabsichtigten Änderungen im Gehsport nach 2020 stellen muss. In mehreren Beiträgen und der GEHSPORTWELT 2017 hatten wir schon viel von TOP-Ergebnissen dieser Jahrgänge und einigen TOPNATIONEN in diesem Bereich berichtet. Neuen Gesichtern, neuen Ländern.
Nairobi bietet nun Raum einige Tendenzen aufzuzeigen. A) Die 55 Sportler beider Gehsportwettkämpfe kamen aus 29 Ländern. Wichtige Gehsport-Nationen, wie Italien, Japan und Australien, auch Großbritanien, beteiligten sich gar nicht, Spanien (mit weit über 20 M U18 unter 50min.) nur mit einer ! W U18 an diesem Event. B) Die Dominanz der fast 50 Staaten Europas bei der Teilnahme ist gebrochen! Pari-Pari stellten Europa und Amerika je 20 Athleten aus 11 Ländern. C) Durchgestzt haben sich wettkampferfahrene Sportler. D) Deutschland beteiligte sich mit 3 Athleten an der Leistungsschau. Nur auf dem ersten Blick auf hinteren Plätzen. Richtig ist, sie konnten zum Jahreshöhepunkt nicht ihre „gewohnten“ (Best-) Leistungen abrufen. Betrachtet werden sollte aber auch:
– Als 16. im Wettkampf war Josephine Grandi immerhin die Sechste Europas! Als 25. im Wettkampf Johannes Frenzl der 10. Europas!
– Johannes Frenzl ist erst 15 Jahre, zum Teil 1 1/2 Jahre jünger als andere, im Wettbewerb der absolut Jüngste
– Erfahrungen sind das Wichtigste und Schlußfolgerungen! Johannes zog u.a. schon die einzig Richtige, …nächstes Mal etwas langsamer (besonders in der Höhe) angehen…
Denn das stimmt: Josephine ging 4:43min. an, d.h. Ziel deutlich unter 25min., später nicht zu realisieren… Johannes und Jan Stramka waren zwar bereits am Anfang schon am Ende des Feldes, hätten aber auch hier, gerade bei schweren 10 000m auf der Bahn, bei afrikanischen Bedingungen in 1 660m Höhe NOCH LANGSAMER angehen müssen, um Besseres in Nairobi 3) zu erreichen. Hier lohnt ein Vergleich der Europäer mit den beiden Podebrady-Wettkämpfen 1) und 2):
Lukas Niedzialek, Polen: 1) 41:53, 3. U20, 2) 41:28, 3. U20, 3) 42:40,02, 6. U18… Abfall ca. 1 Minute!
Johannes Frenzl, Deutschland: 1) 45:44, 9. U20, 2) 44:15, 16. U20, 3) 47:31,73, 25. U18… Abfall ca. 2:30 Minuten!
Jan Stramka, Deutschland: 1) 45:50, 10. U20, 2) 44:43, 20. U20, 3) Aufgegeben, Kein Vergleich möglich!
aber auch (Athleten in Podebrady hinter den Deutschen, in Nairobi aber nicht):
Ryan Gognies, Frankreich: 1) 47:06, 15. U20, 2) 44:53, 22. U20, 3) 47:16,04, 23. U18… Abfall ca. 2 Minuten!
Lubomir Kubis, Slowakei: 1) — 2) 46:05, 27. U20, 3) 47:03,32, 21. U18… Abfall ca. 1 Minute!
Hinterher ist man immer schlauer, wenn man sagt, einfach mit Kubis mitgehen. Die Jungs wollten schon! Und mit 13:57 (Johannes) und 14:08 (Jan) lagen sie da wohl auch in etwa bei ihren schon abgeschwächten Vorstellungen, unter 47 bzw. knapp drüber… Aber nun noch langsamer? Und dann kommen da zwei „Verrückte“ um die Bahn gefegt. Im 4min.-Schnitt! Bei 12:04 (3000m) durch Kumar, Indien & Ndingiti, Kenia, waren beide schon überrundet! Das zerrt an den Nerven. Keine Entschuldigung, aber da kann man dann doch schon schnell aufgeben. Zumal Jan ja noch gar nicht so lange dabei ist. Bestimmt eine wichtige Erfahrung? Auf geht´s…, wir freuen uns auf Kommendes!