Heute kam die offizielle Bestätigung für den Marathon. Es bleibt bei dem zusätzlichen „Spaßwettbewerb, 2x2x10,5km“ in Paris! Als wenn ich es gestern im Urin gehabt habe und das unbedingt rausplattern lassen mußte! Worum geht es? Reicht es wirklich, mit den Team-WM 2024 die Langstreckler im Gehbereich zu halten? Ihnen eine Perspektive zu bieten. Nimmt dann wenigstens die EA das Gehen mit in das EM-Programm von Rom, was eigentlich in den Olympiajahren bei den „kleinen“ EM nicht vorgesehen ist. Fragen über Fragen die unbeantwortet bleiben, genau wie die weiter gährenden Probleme.

1) Um aus diesem Vorgang eine Huldigung werden zu lassen, wie zum Teil geschehen, da muß noch sehr viel passieren! Denn statt der mindestens 50 Geher über 50km wie für Sapporo 2021 gibt es jetzt 2x 25 Geher M/W = 50 Geher! Ich sehe keinen Fortschritt! Da beim dem sogenannten Marathon-Staffelgehen wenig Langstreckler zum Zuge kommen. Außerdem werden sich wohl mindestens die Hälfte der Teilnehmer aus dem 20km-Feld rekrutieren. Was zu einer weiteren Präsenzverminderung von Gehern bei Olympia führt. Definitiv spart das IOC so an Anzahl von Teilnehmern durch Einsparen von Gehern!

2) Das Schlimmste aber an diesem unsäglichen Vorgang ist weder fehlende Perspektive der Langstreckler oder das Reduzieren der Gesamtzahl an Gehern, immer 150 bis 180, auf nunmehr nur noch ca. 125 in Paris! Das Schlimmste ist, 16 Monate vor Olympia fehlt ein Reglement. Vor allem, wie sollen diese 25 Teams bestimmt werden? Wie entsteht ein Startrecht auf ein mögliches zweites Team eines Landes? Geschieht die Qualifikation nur über die Weltranglisten – Punkte? Welche Kriterien sonst gibt es? Sollen dafür zusätzlich noch Ausscheidungs-Wettkämpfe nach diesem Modus erfolgen? Gilt die Qualifikation „als persönlich“ mit Startrecht oder für „sein Land“ mit dem Veto bzw. der Startvergabe durch die Verbände der Länder? Die Fragenkette könnte beliebig weiter geführt werden… Aber da das alles ungewiß ist, interessiert es auch niemanden! Wird nicht popularisiert! Und bei mangelnder Akzeptanz bei Athleten und Publikum kann das Ganze wirklich schnell zum Flop werden.

2 Kommentare zu “Wie die Langstrecke retten?

  1. Thomas Jenrich schrieb am 9. April 2023 um 15:04 :

    Das in spitze Klammern eingefasste Zitat ist nicht übernommen worden. Deshalb hier noch mal:

    World Athletics CEO Jon Ridgeon said: “We’re excited to have another mixed relay on the Olympic programme to showcase the skills of both our female and male athletes in one event. This format is designed to be innovative, dynamic and unpredictable. We believe it will be easily understood by fans, will feature exciting competition and, importantly, it will ensure full gender equality across the Olympic track and field programme for the first time.”

  2. Thomas Jenrich schrieb am 9. April 2023 um 15:01 :

    Bei der Suche nach der Begründung für die Entscheidung habe ich

    https://worldathletics.org/news/press-releases/olympic-race-walking-event-paris?mibextid=Zxz2cZ

    gefunden, was vermutlich auch Ihre Quelle war. Ich hatte eigentlich angenommen, dass die WA versucht, sich dem IOC entgegen zu stellen und für die Sportler einzutreten. Enttäuschenderweise ist das nicht der Fall. Zitat:
    <<>>
    In einem gemeinsam gestarteten 35-km-Gehen wäre die Geschlechter-Gleichstellung mindestens genau so gut erreicht worden und überhaupt alle formulierten Ziele bis auf „innovative, dynamic and unpredictable“. Das relativ hohe Risiko von teilweise ungerechten (den einen triffts, der andere kommt mit einer unsauberen Technik durch) Disqualifikationen (bzw. neuerdings Zeitstrafen), das schon zu etlichen tragischen (man kann auch sagen unsportlichen) Ereignissen geführt hat, soll nun sogar noch gesteigert werden. Das passt allerdings zu der allgemeinen Beobachtung, dass es bei Olympia immer weniger um Sport im Sinne einer Leistung sondern mehr um Show und „Sensationen“ geht. Aber warum macht die WA da mit?

    Übrigens: „The team qualification pathway for this new event will be published shortly.“

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